Longasura ist Langsur
Pfarrkirche St. Katharina in Langsur
29.07.2011 15:14Text und Recherche von Erwin Weber (© 1990).
Der Ort Langsur wurde urkundlich im Jahre 978 durch eine Schenkungsurkunde des Erzbischofs Egbert von Trier bestätigt. Gegenüber der Urkunde von 978, in der keine Kirche oder Kapelle erwähnt ist, hat eine Urkunde aus dem Jahre 1145 eine Kirche benannt. Von einem erwähnten romanischen Bau steht noch der Ostturm, heute ca. 900 Jahre alt.
Wilhelm Henn von St. Mathias baute von 1701 – 1714 ein neues Kirchenschiff an. Abt Andreas Welter baute dann von 1773 – 1781 das heutige Schiff - nach den Plänen des Klosterarchitekten Neurohr. Als Patronin der Kirche, deren Kolation dem Abt von St. Mathias zustand, wird 1570 die hl. Maria-Magdalena, später dann die hl. Katharina (bis heute) genannt. Das Wappen über dem Westportal mit den Buchstaben A.B.S.M. und die Zahl 1781 im Schlussstein sind noch gut erhalten und zeigen sich dem Eintretenden freundlich und einladend.
Im Mauerwerk des alten Ostturmes sind römische Ziegel entdeckt worden. Zwei der Turmgeschosse sind zusammen gefasst. Das Dritte ist niedrig mit rundbogig gekuppeltem Stern nach drei Seiten ausladend jeweils mit schmaler Kämpferstütze und einer steilen Schräge mit Grundwulst. Am Fuß des Turmkreuzes ist eine achtseitige Schieferpyramiede als schmiedeeisernes Gitterwerk eingezogen. Darin eingearbeitet ist das Zeichen der Abtei St. Mathias in Trier mit dem Beil des hl. Mathias und der Schorfe des hl. Eucharius. Ein ähnlich verwendetes Zeichen ist zu finden in Butzweiler auf einem Kapitell in der Umfassungsmauer der ehemaligen Abtei St. Mathias zu Trier.
Der runde Treppenturm auf der Ostecke des Turmes dürfte mit dem älteren Kirchenschiff zu Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden sein. Die Treppe führt über den Speicher der jüngeren Sakristei in das zweite Geschoss. Es wird allgemein angenommen, dass der hl. Willibrordius oder seine Schüler von Echternach das Christentum nach Langsur und auch Metzdorf gebracht haben.
Der Entstehungskern der jetzigen Kirche soll der untere Teil des Turmes gewesen sein. Die aus Irland zu unseren Vorfahren herüber gekommenen Glaubensboten haben für ihre Neuchristen zuerst eine Halle (Raum) errichtet, welche geräumig genug war, einen Altar aufzustellen und zu decken für die Feier des Gottesdienstes, währenddessen sich die Christen vor der Halle unter freiem Himmel aufhielten.
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