Longasura ist Langsur


Die Langsurer Brücke - Eine Meisterleistung im Jahre 1885

06.09.2009 10:10

Recherchiert und verfasst von Erwin Weber (© 2003).  

Unsere Vorfahren haben nach vielen, vielen Jahren durch große Opfer unter schwierigen Bedingungen, aber mit einheitlichem Mut und Gemeinsinn, unsere schöne Wirtschaftsbrücke in der Zeit von 1884 - 1885 erbaut. Ein solches Bauwerk in sehr schönem Bruchsteinmauerwerk in dieser kurzen Zeit, trotz Hochwasserzeiten und anderer Schwierigkeiten war 1885 eine Meisterleistung, auf die das Dorf mit allen Beteiligten und darüber hinaus, stolz waren. Voraus schicken muss man, dass 2/3 der gesamten Ländereien, Weinberge und Wälder der Gemeinde auf der anderen Seite der Sauer in Luxemburg liegen.

 

 

Bis zu dieser Zeit ist man bei niedrigem Wasserstand auf einer Furt bei der Insel (Schuen ihr Wiertschie) oder über die Wasserbilliger Brücke mit dem Fuhrwerk gefahren. Es waren auch mehrere eigene Fährnachen vorhanden, mit denen man den meisten Transport über die Sauer tätigte. Es war dies alles sehr schwierig und auch gefährlich. Die vorhandene Furt durch die Sauer musste wegen der Sauerschifffahrt abgebaut werden. Nach ca. 30 Jahren der Diskussionen, mit dem Wunsch, endlich eine Brücke zu bauen, wurde am 1. Juli 1875 vom Gemeinderat ein Beschluss gefasst, die Brücke zu bauen. Ein Baufond war angelegt worden und es hatten sich 15.000,- Mark angesammelt. Der damalige Baumschulenbesitzer, Hubert Müller, hatte auch auf den Gemeinderatsbeschluss eingewirkt und sich an dem Fond beteiligt. Baumschulbesitzer Hubert Müller, hatte außer seinen Baumschulen auch Weinberge auf der luxemburger Seite "Im Herrenberg" liegen und hat 1893 123 Fuder Wein geerntet. Langsur hatte damals 463 Einwohner. In der damaligen Trierischen Zeitung ist vom 15. Mai 1880 zu lesen:

„Was endlich Langsur betrifft, so haben wir zu unserer Freude erfahren, daß die langgehegte Erwartung, hier über die Sauer eine Brücke sich wölben zu sehen, ihrer Erfüllung entgegengeht. Groß und im höchsten Maße rühmenswert ist die Opferfreudigkeit, mit welcher diese schwache Gemeinde für ihr Lieblingsprojekt eingetreten ist, und zu gönnen ist es ihr, wenn staatlicher und provinzlicherseits zur Verwirklichung beigetragen wird, da die Gemeinde allein bei allem guten Willen die Kosten dann doch nicht zu erschwingen vermag. Eine Zierde der Sauer wird freilich schwinden durch diesen Brückenbau: wir meinen die Langsurer Flottille, und nicht erschallen wird künftig hier mehr der melodische Ruf: "Hol über". Dafür kommt man aber auch zu jeder Jahres und Tageszeit flott und sicher über den Fluß und die Nachkommen werden sich kaum noch vorstellen können, mit welcher Mühe und Gefahr für ihre Vorfahren, der Verkehr mit dem jenseitigen Ufer verbunden gewesen ist.“

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