Longasura ist Langsur


Fedrich - Födelich - Fedelich - Mesenich

14.07.2010 21:45

Erzählt von Erwin Werber (© 2009).  

Fedrich – Födelich – Fedelich - Mesenich! Ein Ortsname ist verschwunden, aber sein Ort ist in das damalige Mesenich eingebracht worden. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 810. Hercus schenkte der Abtei Echternach alle seine Güter in Wisse, Brunike und Fedrich. Das hier genannte Fedrich war der Ort Fedelich. Von 810 bis zur französischen Revolution besaß die Abtei von Echternach Ländereien in Fedelich. Ein Hinweis bestätigt noch einmal den Ortsnamen Fedelich, nämlich kraft einer Urkunde vom 7. Dezember 1346, in der Erzbischof Balduin (1307–1354) mit der Zustimmung des Kaisers Karl IV von Deutschland, die von dem Grafen von Luxemburg verpfändete Weinrente aus Fedelich einziehen konnte, wie er auch alle dem Reich gehörende Besitzungen in Fedelich behalten durfte. Bei dem in der Urkunde erwähnten Grafen von Luxemburg handelt es sich um Johann den Blinden, welcher der Vater des Kaisers Karl IV war. Der jüngere Sohn des blinden Grafen war Wenzelslaus, der die Grafschaft Luxemburg erhielt, während der ältere Sohn in Böhmen unter dem Namen Karl IV deutscher Kaiser wurde. Herzog Wenzelslaus von Luxemburg starb kinderlos 1385 und deshalb fiel die Grafschaft Luxemburg an seinem Neffen, den Sohn seines Bruders namens Wenzelslaus, König von Böhmen und deutscher Kaiser.

Im Jahre 1537 beschenkte der luxemburgische Herzog Wenzel die Stadt Grevenmacher aus besonderer Gunst mit einem Wochenmarkt, der jede Woche an einem Donnerstag abgehalten wurde. Die Einwohner von 40 Ortschaften aus der Umgebung von Grevenmacher waren verpflichtet, ihre Produkte auf diesem Markte zu verkaufen und Waren dort einzukaufen. Zu diesen Orten gehörten auch Langsur, Igel, Liersberg und Mesenich mit Fedelich. Dieser Wochenmarkt wurde bestätigt von König Philipp von Spanien am 25. Februar 1569 von Erzherzog Albert als Generalstadthalter der Niederlande am 6. Mai 1616 und der Kaiserin Maria Theresia am 19. Oktpber 1769.
In einer sogenannten Fiedeliger Fielist (Fedelicher Viehliste) von 1789 werden 14 Häuser, 21 Akerpersonen, 11 Pferde, 63 Hornvieh und 73 Kleinvieh genannt. In sehr vielen Aufzeichnungen und auch in Urkunden findet man Fedelich wieder.

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