Longasura ist Langsur


2011 - Sauertal: Lebensqualität unter der Lupe

21.09.2011 00:11

Prof. Dr. Waldemar VogelgesangWochenspiegel - Ausgabe Mosel-Ruwertal - vom 24. Juni 2011:

 

Wie hoch ist die Lebensqualität an der unteren Sauer? Wie leben die Menschen dort? Und was bringt die Zukunft für die Gemeinde? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Professor Waldemar Vogelgesang (Foto). Der 59jährige ist Dozent im Fachbereich Soziologie an der Universiät Trier. Gemeinsam mit seinen Studenten führte er im vergangenen Herbst in den Ortschaften Langsur, Grevenich, Mesenich, Metzdorf und Wasserbilligerbrück eine Haushaltsbefragung durch - mit zum Teil überraschenden Antworten. Nun wurden die Ergebnisse präsentiert

 

Am 20. Juni 2011 stellte Prof. Dr. Waldemar Vogelgesang die Ergebnisses des studentischen Forschnungsprojektes "Lebensqualität in der Region Untere Sauer" in der Kulturhalle in Langsur vor. Die Studie wurde im Rahmen der Dorfmoderation "Lebendige Dörfer" erstellt.

 

Vorstellung der Studie Regionale Identität Unere Sauer

Die Ergebnisse der Studie als Diaschau

 

Neben den Studenten hatten auch Vertreter der Ortsgemeinde Langsur und interessierte Bürgerinnen und Bürger den Weg in die Kulturhalle gefunden. „Die Rücklaufquote liegt bei über 50 Prozent “ freute sich Vogelgesang über die große Zahl der Haushalte, die den Fragebogen ausgefüllt hatten. Aber das war nicht die einzige Überraschung. Interessant sei vor allem die hohe Zahl der Zugezogenen (75 Prozent). Viele davon seien im Schnitt 10 Jahre jünger. „Die Bevölkerungsstruktur verändert sich“, stellte Vogelgesang fest. „Es sind Dörfer mit hohem Wohnwert und hohen Zuwanderungsraten“, lautete sein erstes Zwischenfazit. Hier sei auch die Lage ein entscheidender Faktor, besonders die Nähe zu Trier und Luxemburg. Aber wie wirkt sich dies auf die Dorfgemeinschaft aus?  Ein Problem sei nach wie vor die Integration der Neubürger ins Dorfgeschehen. Hier biete sich vor allem für die örtlichen Vereine eine Chance ihre Nachwuchssorgen in den Griff zu bekommen. Doch den ersten Schritt müssen die Vereine machen, beispielsweise durch Mitgliederwerbung und bessere Aussendarstellung. Dennoch herrsche insgesamt ein guter Zusammenhalt in der Bevölkerung. Es gäbe unter den Bewohnern eine große Hilfsbereitschaft und ein reger Kontakt mit der Nachbarschaft. Dennoch wünschen sich viele auch eine bessere Zusammenarbeit der verschiedenen Ortsteile. Genannt wurden gemeinsame Schulen oder eine eine gemeinsame Feuerwehr. Auch die Kooperation der Vereine untereinander könnte besser werden. Festzustellen ist aber auch, dass der demografische Wandel der Gesellschaft bei den meisten angekommen ist. So sei Wohnen im Alter ein Aspekt, dem man sich stellen muss. Außerdem wünschen sich viele Bewohner eine regionale Infoplattform für das Internet, ein sogenanntes RegioWiki, das bereits bei vielen Gemeinden ein großer Erfolg ist. Ein neuer Kommunikationsraum für alles, was für die Region von Bedeutung ist. Zu den Sorgekindern gehören hingegen die hohe Verkehrs- und Umweltbelastung und die Versorgung älterer Menschen. Auch klagten einige über die schlechte Busanbindung nach Trier. Hier bietet sich als Lösung ein sogenannter Bürgerbus an, der laut der Befragung auf großes Interesse in der Bevölkerung stößt. Es ist eins von drei Projekten, die im Anschluss an die Präsentation vorgestellt wurden. Michael Reichling aus Langsur hat sich damit beschäftigt. Ein Problem hierbei sei die Finanzierung. Außerdem müssen Gesetze und rechtliche Bestimmung zur Personenbeförderung eingehalten werden. Hier setzen sich die Verantwortlichen noch zu Gesprächen mit Experten zusammen. Maria Braun aus Langsur hingegen stellte ihr Projekt „Tag der Vereine“ vor. Die Veranstaltung soll gleichzeitig auch die Wiederbelebung der Kirmes in Langsur sein. Im Mittelpunkt steht die Werbung neuer Mitglieder für die rund 20 Vereine der Gemeinde. Auch ein Termin steht schon fest. Der 20. November 2011. Organisiert wird die Veranstaltung von der Gemeinde. Ein drittes Projekt ist das von Rita Heid, Ortsvorsteherin von Mesenich, vorgeschlagene Dorfcafe. „Es ist eine Art Tante-Emma Laden, Ein zentraler Treffpunkt für Jung und Alt.“ Hier könnten sich die Bewohner über alles Wichtige informieren und andere um Rat fragen. Als weiterer Schritt wäre auch eine dem Cafe angeschlossene Bücherei denkbar.

 

Bericht des "Wochenspiegel" vom 24.6.2011.

www.wochenspiegellive.de/index.php?id=47&doc=49945

 

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