1902/2012 - Reichsmark und Deutsche Mark für die Marienkapelle "Op Famm" bei Langsur

von Erwin Weber (ⓒ 2003), aufbereitet von Michael Reichling, 2012

Die Kapelle mit Pieta-Statue ist "der Mutter Gottes Maria geweiht".

Gebaut wurde die Kapelle im Jahre 1902. Sie steht "Op Famm", einem luxemburgischen Flurstück mit der offiziellen Bezeichnung "Famm" auf der luxemburgischen Seite der Sauer gegenüber von Langsur. Frau Margarete Braun geb. Klein hatte 150,--  Reichsmark hinterlassen. Das Geld war zum Bau der Kapelle bestimmt. Die Familie Braun-Klemens ließ dann schließlich die Kapelle bauen und bezahlte auch die fehlende Restsumme. Anlass war die nach einem Gelübde erfolgte Genesung des schwer erkrankten Vaters von Frau Hoffmann-Braun.
 

Marienkapelle "Op Famm"

Foto: Michael Reichling, 19.09.2012

Der Erbauer hat in der Vorderseite ein großes M auf zwei Pfeilern aus Bruchsteinmauerwerk ausführen lassen. Unter dem M, dem Anfangsbuchstaben von Maria, hat er die Öffnung zur Kapelle abschließend mit einem Bogen im oberen Teil hergestellt. Die Eingangsöffnung wurde mit einem geschmiedeten Eisentor versehen.

Marienkapelle "Op Famm"

Aquarrell aus dem Archiv von Erwin Weber,

wahrscheinlich 2003, Maler: Reinhold Thiel, Langsur

Am Pfingstmontag, dem 04. Juni 1906, nachmittags nach der Andacht, fand die "Einsegnung" der Kapelle durch den katholischen Langsurer Pfarrer Mans statt. In einer großen feierlichen Prozession wurde die Pieta von "Jungfrauen" (Langsurer Mädchen) zur Kapelle getragen. Bis zum ersten Weltkrieg führte die Fronleichnamsprozession, ein katholischer Brauch, alljährlich von der Langsurer Kirche aus zur Kapelle und zurück. Besitzer der Kapelle ist noc heute (2003, d. R.) die Familie Erwin Kugel-Braun aus Langsur. Diese hat die Kapelle im Jahre 1988 restaurieren lassen. 

Frau Hoffmann-Braun hat in ihrem Nachlass 2.500,-- DM zur Mitfinanzierung der Renovierung der Kapelle verfügt.